Zur Prüfung antreten!


 Wer hätte gedacht, dass ich mich noch einmal der theoretischen Führerscheinprüfung stellen muss?!

Ich jedenfalls nicht!

Anfangs hatten wir geplant uns in Singapur ohne Auto zu bewegen. Das öffentliche Verkehrsnetz ist sehr gut. Busse, MRT (U-Bahn), Taxen und private Transportanbieter machen es einfach von A nach B zu kommen. Eine App auf dem Handy - GRAB oder Gojek - bestellt dir in Minuten einen privaten Fahrer der dich dann zu deinem gewünschten Ziel bringt. Diese Anbieter gibt es auch in vielen anderen Ländern, für mich jedoch war dieses System neu.

Nachdem dann Corona in Singapur Einzug gehalten hat und die Maßnahmen mit der Zeit immer extreme Ausmaße angenommen haben - im speziellen Fall: wir durften als Familie nicht mehr gemeinsam im Taxi fahren - haben wir uns doch für ein eigenes Auto entschieden. 

Der Gebrauchtwagenmarkt ist groß, die Auswahl und die Preise auch. Wieder gibt es "Kompetenzballungszentren" (riesige Tiefgaragen voller Gebrauchtwagen jeder Preisklasse - sogar Ferrari, Lamborghini & Co stehen neben Mazda und Kia) die man ansteuern und sich das passende Fahrzeug aussuchen kann.



So sind wir schnell zum Auto unserer Wahl gelangt.

Nein, es war kein Ferrari! (Auch wenn meine beiden Männer immer ganz schöne Stielaugen kriegen, bei den Autos, die hier so rumfahren ;-))

Ein Mazda, solide und sehr praktisch, fährt uns seitdem durch Singapur. Fahren darf man im ersten Jahr mit dem bestehenden Führerschein, nach dem ersten Jahr muss man den Basic Theory Test bestehen und den Führerschein umschreiben lassen. Also setzte ich mich hin und übte für den Theorietest. Meine größte Herausforderung dabei war, das Ganze in Englisch zu absolvieren. Denn das deckt sich nicht mit meinem bisher aufgefrischten "Alltagsenglisch". Nachdem ich durch die ersten 2 Übungsprüfungen sowas von durchgerauscht bin - weil ich mehr geraten habe, was die Frage bedeuten könnten, als zu wissen - setzte ich mich auf meinen Hosenboden und habe erstmal alles übersetzt, was ich nicht verstanden habe und mir Notizen dazu gemacht. 

Siehe da, es klappte besser. Und so konnte ich am Dienstag zum Basic Theorie Test antreten. 50 Multiple Choice Fragen in 50 Minuten. Vieles ist bekannt, wenn man schon einmal den Führerschein gemacht hat, andere Fragen sind sehr ungewohnt für uns "Westler". Den Punktekatalog auswendig zu können und genau zu wissen, was die Strafen für welches Vergehen ist, ist doch eher ungewohnt für mich. Im Allgemeinen ist die Herangehensweise an Wissensvermittlung sehr - sagen wir mal: gewöhnungsbedürftig. 

 Nun darf ich seitdem auch offiziell auf Singapurs Straßen fahren und gewöhne mich an den Linksverkehr und daran, dass der Fahrersitz auf der rechten Seite ist - Knoten im Kopf! - und bin wieder um eine Erfahrung reicher.

Viele Grüße aus dem fernen Singapur.

🙏

Melanie

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