Virulent


Keine Angst! 


Dies wird kein neuer Blogeintrag oder Post zum Coronavirus. Davon gibt es bereits viele, mit sehr vielen unterschiedlichen Meinungen und Sichtweisen. Es ist meine persönliche Reflexion dieser Tage, aufgrund dessen was ich erlebe und was mir begegnet. Es ist die größte Chance, in mich zu gehen und tief in mein eigenes innerstes Wesen zu blicken. 

Dabei entdeckte ich folgende Gedanken, die ich teilen möchte, da sie mich veränderten:

💭

Es ist immer wieder faszinieren für mich, wie unser Verstand gestrickt ist. 

Und Angst ist die schlimmste Seuche unserer Tage! 

Sie bringt uns dazu nicht mehr aus dem klaren Verstand heraus zu handeln, sondern aus dem Unterbewussten heraus - völlig unreflektiert, ob das Verhalten zielführend ist oder nicht.
Nicht agieren sondern reagieren ist dabei das Motto.
Das beste Beispiel hierfür ist dieser Tage, die Hysterie, mit der die Menschen Klopapier kaufen. Ich habe dies schon vor Wochen hier in Singapur erlebt. Die Warnstufe wurde von gelb auf orange gesetzt und gleichzeitig kam die Nachricht heraus, dass in China (!) das Klopapier ausverkauft sei. Noch am selben Tag begannen die Hamsterkäufe. Menschen kauften 4-5 Packungen Toilettenpapier. Das wird ihnen wohl die nächsten 2 Jahre reichen. Aber was mich richtiggehend schockierte, war die Tatsache, dass es nichts überlebensnotwendiges ist. (Keiner stirbt wegen Klopapiermangel - die Natur wird’s schon richten ;-)) Aber es zeigt die Natur des Menschen in ihrer unzensierten Version. 
Ich bin mir der Nächste und die anderen sollen sehen wo sie bleiben. 
Für mich ist es die größte Chance den Blick auf mich selbst zu richten - und nicht auf den anderen. Veränderung beginnt immer bei mir selbst. 

💭

Wie ist es möglich, dass ein kleiner Virus von nicht sichtbarer Größe die ganze Welt zum innehalten bringt und Fakten an die Oberfläche treibt, die sonst niemals so sichtbar geworden wären. Wie lange hätte Greta Thunberg und alle anderen mutigen und engagierten jungen Menschen noch laut aufschreien müssen und sich den scheußlichsten Kommentaren der sozialen Medien aussetzen, bevor sie das erreichen hätten können, was der Virus nun innerhalb kürzester Zeit geschafft hat. Es hat gezeigt, dass es sehr wohl möglich ist - auch innerhalb recht kurzer Zeit - die Natur und die Luft zu entlasten. Die Erde ist immer fähig sich zu regenerieren, wenn wir Menschen ihr die Möglichkeit dazu geben.

💭

Warum unterstützen wir Menschen immer noch Religionen, die viel Geld für teure Bauten ausgeben, anstatt es den Menschen in wahrer Nächstenliebe zur Verfügung zu stellen. Die nach wie vor Frauen diskriminieren, mit fadenscheinigen Begründungen. Warum darf keine Frau als Priesterin am Altar stehen?! Und warum werden Priester dazu gezwungen zölibatär zu leben, anstatt die Erfahrung und Kompetenz darin zu sehen, aus dem Leben heraus zu sprechen - als Bruder, Vater, Ehemann, Freund… Mal abgesehen davon, zu was es diese Menschen macht, wenn ein ganz natürliches Bedürfnis nach Nähe und körperlicher Berührung nicht gelebt werden darf. Dann kanalisiert es sich in einer Art und Weise, die den Menschen schadet. Sprechen wir dann noch vom Seelsorger?

Ich bin 1 Stimme - ich wünsche mir das anders.

💭

Und zum Schluß kommt der Gedanke, der mein Herz am meisten berührt hat: 
Die Schulen fallen aus und unsere Kinder feiern das. Ist es wirklich nur der faule Teil in ihnen der jubelt? Ich bitte euch, fragt eure Kinder! Ich habe meine gefragt und beobachtet und bin zu ganz anderen Erkenntnissen gekommen. Es hat bei mir Fragen aufgebracht, wie

Werden meine Kinder in den Schulen von heute eigentlich auf das Leben vorbereitet?

Nützt oder schadet das Schulsystem meinem Kind?

Warum sind so viele Lehrkräfte an unseren Schulen ausgebrannt und keine wirklichen positiven Vorbilder?

Welche Vorraussetzungen bräuchte es, dass es Lehrern in ihrem Beruf gut geht und sie dann auch gute Begleiter für unsere Kinder sein können?

Wie können wir unsere Kinder dazu inspirieren, Erfinder von Lösungen für die Krisen dieser Tage zu werden? Denn sie gestalten die Welt von morgen!


Und das ist mein virulentes Fazit: Bei all den dramatischen Entwicklungen, spüre ich tatsächlich auch ein wenig Dankbarkeit in meinem Herzen. Denn es hat mich zur Innenschau gebracht. Und wenn ich auf diese Weise tief mit mir selbst verbunden bin, hat die Angst keinen Raum.

Viele Grüße aus dem fernen Singapur.

🙏

Melanie

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