Chinese New Year 🧧

Sagte doch tatsächlich heute morgen mein Sohn zu mir: "Mama, ich hab schon alle deine Blogartikel ausgelesen. Jetzt müsstest du mal wieder einen Neuen schreiben!"

Gesagt - getan!

Nur für dich mein Großer!
... und für alle anderen, die es interessiert ;-))

Chinese New Year - das Chinesische Neujahrsfest steht bevor. 
Am Freitag dem 12. Februar geht es vom Jahr der Ratte 2020 über ins Jahr des Ochsen 2021. 
Auf der Grundlage der chinesischen Tierkreiszeichen, die von unseren abweichen, ist jedes Jahr einem dieser Tiere zugewiesen. Orientierung geben hier, wie auch bei uns, die Mondphasen. So beginnt das Chinesische Neujahr immer am zweiten Neumond nach der Wintersonnenwende. 
Nachdem die Ratte es vergangenes Jahr in sich hatte, hoffen wir mal dass der Ochse uns gut gesinnt ist.


Dieses Jahr ist natürlich alles anders, wie überall auf der Welt. Deshalb erzähle ich euch etwas über die Bräuche zu CNY. 

1. 
Es ist das bedeutendste und älteste Fest der Chinesen. Bereits Tage und Wochen vorher beginnen die Vorbereitungen: die Häuser werden gereinigt und dekoriert - sogar ein neuer Außenanstrich kann Teil der traditionellen Vorbereitungen sein. Dies geschieht um einen guten Eindruck beim Glück zu machen, welches, laut Brauch, in der Neujahrsnacht das Haus betritt. Die Fenster bleiben die ganze Nacht geöffnet, damit das Glück herein kann.


Auf dem Bild sieht man eine ganz typische Dekoration zu Chinese New Year - Mandarinen, Orangen und alles was rot und gold ist, ziert die Häuser und wird gerne verschenkt. Rot und Gold gelten dabei als glückbringende Farben.

2.
Traditionell versammelt sich die Familie am Abend des alten Jahres zuhause um gemeinsam zu essen. Noch heute ist CNY Reisehochzeit, da die aus China eingewanderten Singapurer traditionell ihre Familien in China besuchen. Deshalb war Singapur auch eines der ersten Länder, das vom Coronavirus betroffen war. Einige Reisende brachten es vergangenes Jahr aus ihren Chinese-New-Year-Reisen von China mit.  


Viele verschiedene Arten von Trockenfleisch und -fisch zählen zu den Spezialitäten, ebenso wie Früchte aller Art. Diese müssen dann aber besonders schön sein, sodass eine Melone schon mal 100$ kosten kann.


In den darauf folgenden Tagen des neuen Jahres besuchen sie ihre weiteren Verwandten, Freunde und Ahnen (Gräber) um sich gegenseitig ein frohes neues Jahr zu wünschen. Dies gleicht schnell einer Völkerwanderung. Nicht selten berichten traditionelle Familien von bis zu 60 Besuchern am Tag.

3.
"Hongbao" - Roter Umschlag
Hier werden rote kleine Umschläge mit Banknoten bestückt und zu CNY verschenkt. Wer bis hierhin noch nicht erkannt hat, wie Abergläubisch die Chinesen sind, der erkennt es spätestens jetzt: 

Der Geldbetrag richtet sich streng nach der chinesischen Numerologie um auch hier Glück zu bringen. Bereits Tage vorher stehen lange Schlangen vor den Bankfilialen um sich die frisch gedruckten (oder gebügelten ;-)) Geldscheine zu sichern. Dies soll den Neustart unterstützen. Bei der Auswahl des Geldbetrages werden gerade Zahlen, den ungeraden vorgezogen. Die Zahl 4 wird vermieden, da sie als Unglückszahl angesehen wird. Den Familienangehörigen wird mehr gegeben, als Freunden, Kollegen oder Angestellten. Dieser Brauch ist nach wie vor sehr fest verankert und außerhalb der Familie sehen  die Menschen darin auch eine Wertschätzung ihrer Arbeit. 


5. 
"Wulóng" - Drachen und Löwentänze
Eines Nachts hatte der damalige Kaiser Qianlong einen merkwürdigen Traum. Er träumte von einem mythischen Wesen, aus dessen Kopfmitte ein Horn ragte. Der Kaiser war verängstigt, die Kreatur jedoch schaute ihn lediglich an und war mit einem funkeln in den Augen wieder verschwunden. Der Kaiser ließ sofort am nächsten Morgen seine Gelehrten und Diener rufen und begann mit der Untersuchung des Traumes und des Wesens. Seine Untergebenen kamen zu dem Schluss, dass es sich bei dem Wesen um einen Löwen handeln könne und dass dieser dem Kaiser zu verstehen geben wolle, dass er dem Kaiser rangmäßig gleichgestellt sei. Fortan nannte der Kaiser diesen Löwen "Glückslöwe".  

Die Traumszene sollte immerwieder nachgestellt werden und so entstand mit der Zeit daraus der "Löwentanz", der noch heute bekannt ist und an öffentlichen Orten aufgeführt wird. Meist wird die Szene von lauten Trommel-, Rassel und Knallgeräuschen begleitet.

6. 
"Guóniàn" - Feuerwerk zur Vertreibung des Monsters
Eine alte Legende besagt, dass ein menschenfressendes Monster aus den Bergen (oder dem Meer) kam, dass nach langem Tiefschlaf seinen Hunger stillen wollte. Um sich vor dem jährlich wiederkehrenden Monster zu schützen, machten die Menschen Lärm und Feuer und färbten alles rot und gold, da das Monster sensibel auf Lärm und die Farben Rot und Gold reagieren würde. 


Auf ein frohes neues Jahr im Zeichen des Ochsen! 

Viele Grüße aus dem fernen Singapur.

🙏

Melanie














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